Takling
Die Herausforderung, die am Anfang so groß war, sie beginnt langsam etwas zu schrumpfen, wird annehmbarer für uns, und manchmal sind es die kleinen Dinge, die das bewirken.
Unsere Leinen sind teilweise zu lang für ein optimales Belegen der Klampen. Sie müssen gekürzt werden. Denys, den Segelmacher anzurufen, wäre das Naheliegende. Der weiß, was er tut. Seine Bezahlung ist angemessen. Und doch …
Es reitet mich. Ich greife zu einem scharfen Messer und tue, was getan werden muss. Die Leine löst sich sofort in ihre einzelnen Lebensadern auf. Schlau wäre gewesen, dies auf beiden Seiten der Schnittstelle mit Klebeband zu verhinden. Ich mache das nachträglich und verliere dadurch etwas Leine. Nun denn.
Zwei verfranste Enden liegen vor mir. Wie Wunden, die vernäht werden müssen, am besten fachmännisch. Ich habe eine entsprechende Nadel und Segelgarn besorgt, eine Anleitung dazu gelesen und ein Lehr-Video im Netz geschaut. Und dann einfach angefangen zu wickeln. Zunächst ein Stabilisierungsfaden längs der Leine, danach viele Wicklungen quer, schließlich längs der Adern eine doppelte Wicklung. Zum Schluss eine Sicherung des Garns mit halbem Schlag. Et voilà: Mein erstes Takling. Ein gutes Gefühl. Wenn ich das kann, kann ich noch ganz andere Sachen. 🙂